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Datenbank: Komponisten
Autorenname: GUNDACKER, ALFRED
Geburtsjahr: 1918
Sterbejahr: 2001
Zusatzinformation: Niederösterreichischer Komponist, Musiker und Pädagoge

 

Alfred Gundacker, geboren am 17. Dezember 1918 in Blindenmarkt bei Amstetten, entstammte einer Familie, die ihn schon von Kindesbeinen an mit den Instrumen­ten Klavier und Orgel vertraut machte. Die regelmäßige Musikpraxis und eine fundierte musiktheoretische Ausbildung waren Garanten dafür, dass Alfred Gundacker im Laufe der Jahre zu einem auch über die Grenzen Österreichs hinaus bekannten Komponisten wurde.

 
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Ergänzungstext: Seinen ersten Marsch für Streichorchester mit dem Titel „Auf Wiederseh’n“ kompo­nierte er im Alter von 15 Jahren ohne Wissen von Familie und Lehrern, sandte ihn heimlich an das damalige Große Rundfunkorchester der RAVAG und konnte wenig später mit großer Freude in der Radio-Wien-Zeitung die Urauffüh­rung unter Kapell­meister Josef Holzer angekündigt sehen.

Ein weiterer Marsch folgte, der unter der Leitung des Chefdirigenten des Großen Wiener Rundfunkorchesters, Max Schönherr, im Rahmen der Wiener Funkausstellung im Rund­funk zur Aufführung kam.

 An der Wiener Akademie für Musik und Darstellende Kunst studierte er fünf Jahre die Fächer Klavier, Orgel, Cembalo und Theorie. Dem Studium folgte die Einberufung zur Deutschen Wehrmacht, wo er nach der Grundausbildung einige Jahre dem Musikkorps angehörte. Er war als Sachbearbeiter beim Bataillons-Stab tätig und zugleich als Pianist im Salonorchester eingesetzt. Während der Militärdienstzeit schrieb er weitere Kompositionen der gehobenen Unterhal­tungsmusik.

Nach dem Zweiten Weltkrieg trat Alfred Gundacker seinen Dienst als Lehrer für Musik und Kurzschrift am Bundesgymnasium Amstetten an; einige Jahre war er parallel dazu auch an der Bundeslehrerbildungsanstalt St. Pölten und an der HBLA Amstetten tätig.

 

Von 1969 bis 1972 gehörte er der Prüfungskommission für das Lehramt an Haupt­­­­schulen für Musik und Kurzschrift beim Landesschulrat für Niederösterreich an.

Alfred Gundacker war inzwischen auch als Klavierlehrer sehr gefragt und in den Jahren 1946 bis 1963 hat er oftmals und sehr erfolgreich als Organist und Pianist, aber auch als Klavier­begleiter im Rahmen von Konzerten mitgewirkt.

 

Seine Kompositionen wurden laufend über das Radio zu Gehör gebracht, so z. B. vom Reichs­sender Hamburg bei den Hafenkonzerten, vom Reichssender Königsberg mit 17 Anschluss-Sendern, vom Soldatensender Belgrad und anderen.

 

Nach dem Zweiten Weltkrieg kamen sehr viele Radioaufführungen zustande, namentlich durch das Große Vorarlberger Funkorchester, das Große und das Kleine Rundfunkorchester Wien, das Philharmonische Orchester Graz, das Mozarteum-Orchester Salzburg, das Landes­theater-Orchester Linz, das Niederösterreichische Tonkünstler-Orchester etc.

Seine Kompositionen wurden z. B. vom Niederösterreichischen Tonkünstlerorchester unter den bekann­ten Dirigenten Kurt Wöss, Eduard Strauß, Franz Bauer-Theussl, Karl Grell, und Walter Goldschmid aufgeführt.

 

Das Philhar­mo­­nische Orchester Bad Reichenhall in Deutschland, Orchester in der Schweiz und in anderen Ländern, auch außerhalb von Europa, spielten seine Werke.

  

Eine Radioaufführung seines Konzertwalzers „Morgenzauber“ durch die Sender­gruppe West hatte Alfred Gundacker den Weg in die Schweiz geöffnet.

Der Schweizer Musikdirektor Otto Zurmühle aus Luzern trat über Vermittlung des Senders Dornbirn mit Alfred Gundacker in Verbindung, arrangierte seine Komposition für Schweizer Besetzung und errang damit große Erfolge. Als Anerkennung dafür wurde Gundacker mit seiner Gattin 1950 nach Luzern eingeladen. Einige seiner Kompositionen wurden später in der Schweiz gedruckt und auch als Prüfungsstücke bei Kantonalwertungsspielen eingesetzt.

 

Nachdem die seinerzeitigen Streichorchester zum Teil aufgelöst bzw. umfunktioniert wurden, widmete sich Gundacker in der Folge vorwiegend der Komposition von Blasmusikwerken.

Zwei seiner Kompositionen wurden für die Wertungsspiele des Niederösterreichischen Blasmusik­verbandes ausgewählt – 1986 die „Kleine Fantasie“ und 1987 die Ouvertüre „Festtagsklänge“. Im Rahmen des Kompositionswettbewerbes 1992 der AKM für Blasmusik wurde seine Ouvertüre „Zum Hochzeitstag“ in Druck genommen und von der Militärmusik Burgen­land unter der Leitung von MilKpm Oberst Rudolf Schrumpf eingespielt.

Die im Jahr 1995 aufgelegte CD „Blasmusik aus der Wiege Österreichs“ vermittelt einen repräsentativen Querschnitt seines musikalischen Schaffens, 1996 komponierte er zum Österreich-Millennium die „Ostarrichi-Hymne“, weiters die „Fliegerfanfare“ und das „Helicopter- Intermezzo“, beide widmete er dem Fliegerregiment 1 des Österreichischen Bundesheeres.

Am 02. 07.1998 wurde im Rahmen der Feierlichkeiten zum Independence Day der Vereinigten Staaten von Amerika in der Residenz der amerikanischen Botschaft in Wien von der Gardemusik Wien unter der Leitung von Militärkapellmeister Oberst Prof. Mag. Hans Schadenbauer sein Marsch „Mit Respekt“ aufgeführt. Am 17.07.1998 gastierte das Musikkorps der US-Luftstreitkräfte in Europa unter der Leitung von Oberstleutnant Prof. Dennis Layen­decker abends am Rathausplatz in Wien und brachte in Anwesenheit I.E. Botschafterin Kathryn Hall und des Militärattachés der Vereinigten Staaten von Amerika, Colonel John Fairlamb, diesen Marsch ebenfalls zur Aufführung.

 

Anlässlich eines Kapellmeister-Seminars im September 1998 im Niederösterreichischen Blasmusik­­­­zentrum Schloss Zeillern stellte der stv. Bundeskapellmeister Militärkapellmeister Oberst­leut­nant Sigismund Seidl Alfred Gundacker und sein musikalisches Schaffen vor.

Während der 3. MID-EUROPE-Konferenz für symphonische Blasorchester, die im Jahr 2000 in Schladming stattfand, wurde sein Konzertwalzer „Tageserwachen“ („Dawn“) vorgestellt und aufgeführt.

Fast 70 Jahre lang war Alfred Gundacker in diversen Pfarren als Organist tätig, viele Jahre davon in Amstetten-St. Marien. Er war bekannt als großer Mutter-Gottes-Verehrer und wann immer es möglich war, spielte er am Ende eines Gottesdienstes das Lied „Segne du, Maria“.

Viele Werke für Blas- und Streichorchester, kirchliches und weltliches Liedgut sowie einige Solostücke und etliche Kompositionen für Jagdhörner stammen aus seiner Feder.

Der österreichische Rundfunk widmete Alfred Gundacker Sendungen in Form von Kompo­nisten­porträts. Alfred Gundacker lebte seit seiner Verehelichung 1944 mit Gattin Maria bis zu seinem Tod am 05. April 2001 in Winklarn bei Amstetten.

 

Alfred Gundacker war Träger verschiedener Ehrenzeichen:

  • Goldenes Horn der Jagdhornbläser (1989)

  •  Silbernes Ehrenzeichen des Amstettner Musikvereins (1989)

  • Goldenes Ehrenzeichen für Verdienste um das Bundesland Niederösterreich (1991)

  • Kulturpreis der Stadt Amstetten (1993)

  • Ehrenring der Gemeinde Winklarn bei Amstetten (1993)

  • Hippolyt-Orden in Silber (1994)

  • Goldenes Ehrenzeichen für Verdienste um die Republik Österreich (2000)



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