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Datenbank: Notenblätter / Partituren
Kategorie: Blasorchester / Fanfare / Brass / Big Band
Unterkategorie: Konzertpolka
Artikelnummer: 1316966
Werktitel: GEISSELHIEBE
Komponist: STRAUSS, JOHANN SOHN
Arrangeur: REINAU, THORSTEN
Erscheinungsjahr: 2011
Land: Österreich (AT)
Schwierigkeitsgrad: 3 (Mittelschwer)
Besetzungsart: BLASORCHESTER
Verlag: MUSIKVERLAG KLIMENT JOHANN KG
Dauer: 04:24
Tonbeispiel:
Partitur: Partitur Hier klicken
Preis in EUR: (exkl.Mwst) 67.70 (unverbindlicher Richtpreis)
Ab in die Jukebox: Ab in die Jukebox (Nr. 1316966_GEISSELHIEBE.mp3)
Zusatzinformation: Pflichtstück 2013/14 des NÖBV in der Stufe A Polka des jungen Johann Strauss, in der er durch die Verwendung der "Marseillaise" im Trio seiner revolutionären Stimmung um das Jahr 1848 Ausdruck gibt. Hintergründige Komposition, welche feinsinniges Musizieren erfordert.
Ergänzungstext: Der letzte kompositorische Beitrag von Johann Strauß Sohn zum Revolutionsjahr 1848 ist seine Polka mit der Opuszahl 60 Geißelhiebe. Man kann sie als musikalische Entgegnung des Kapellmeisters und Komponisten Strauß auf Pressekritik an seiner Musizierpraxis ansehen. Am 3. 12. 1848 spielte Strauß im Saal Zum grünen Thorschraegaus in Wien auf Wunsch des Publikums die zum Symbol des Freiheitswillens gewordene Marseillaise, was auch durch polizeiliche Protokolle belegt ist. Wenige Tage später prangerte die betont reaktionäre Zeitung Die Geißel in ihrer Rubrik kleine Geißelhiebe – wohl maßgebend für den Titel der Polka – dieses Musizieren von Johann Strauß an. Allerdings wurde das Publikum kritisiert, das derartige Revolutionsmusiken zu hören wünschte und Johann Strauß sozusagen in Schutz genommen, er habe ja nur, um Aufruhr zu vermeiden, dem musikalischen Wunsch des Publikums, etwa nach der Marseillaise, entsprochen. Darauf antwortete nun Johann Strauß mit der Polka Geißelhiebe. Nach vier Einleitungstakten erklingt eine "alte böhmische Melodie", um damit dem Charakter der Polka vollauf gerecht zu werden. Ganz leise beginnen im Original erste Violinen und Klarinetten am Beginn des Trios damit, die Marseillaise anzustimmen. Es folgt das "Fuchslied" mit dem Textbeginn "Was kommt dort von der Höh'", wie es bereits in der Coda des Walzers "Burschen Lieder" zitiert wurde. Dann führt Johann Strauß noch jene Spottrufe der Bauern für den Jäger Max aus dem ersten Akt der Oper Freischütz von Weber an, in denen angeprangert wird, dass Max beim Preisschießen erfolglos geblieben ist, was ja auch in dieser Ausgabe durch entsprechende "ha ha ha – Rufe" ausgedrückt wird. Kurz erklingt auch Webers "Jägerchor" aus dem "Freischütz". Zusätzlich sind die Überleitung zum Trio und die Coda eine Katzenmusik, deren Originalität auch in dieser Blasmusikausgabe gut zum Ausdruck kommt. Prompt erfolgte am 15. Dezember 1848 wiederum in der Geißel eine neue massive Kritik, diesmal am Komponisten Strauß: die damit schließt, man solle ihm "daher diese frische, grüne Thorheit" – eine Anspielung auf sein Musizieren im "Grünen Thor" und auf seine "grüne", also noch unreife, Jugend – in einem verzeihen. Die Geißelhiebe und überhaupt die revolutionäres Gedankengut musikalisch umsetzenden Kompositionen von Johann Strauß Sohn sollten noch ein Nachspiel für ihn haben, als er sich 1856 um die Stellung des Hofballmusikdirektors bewarb. Da wurden auf einmal die alten Polizeiprotokolle von 1848 ausgegraben: "Die Polizeibehörde berichtete am 20. 5. 1856 an das Obersthofmeisteramt, daß Johann Strauß‚ auch während des Belagerungszustandes von Wien an öffentlichen Orten ein Quodlibet mit Reminiscenzen an derlei Tonweisen aus dem Jahre 1848 vorgetragen haben soll'." Dabei machte Johann Strauß Sohn bereits ein halbes Jahr später, im Sommer 1849, gleichsam musikalisch vor dem Kaiser eine Verbeugung mit seinem Opus 67, dem Kaiser Franz Joseph Marsch, der "bei Gelegenheit der Allerhöchsten Geburtsfeyer des Kaisers" in Denglers Bierhalle in Wien – Fünfhaus uraufgeführt wurde.
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