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Datenbank: Komponisten
Autorenname: ABENDROTH, WALTER
Geburtsjahr: 1896
Sterbejahr: 1973
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Ergänzungstext: Der Musikschriftsteller und Komponist Walter Abendroth stammte aus Hannover. Zu seinem Tod im Jahr 1973 schrieb Karl Grebe: „Er erfuhr am eigenen Leibe, wie allzu leicht, wie unbesehen in unserem nach flachen Kategorien reglementierten Musikleben ein eigenwilliges, nicht einzuordnendes Werk zwischen die Ritzen fallen kann.“ Diese nicht einzuordnende Klangsprache ist keiner ästhetischen Strömung des 20. Jahrhunderts direkt verpflichtet. Sie hält an traditionellen Formen und Harmonik fest, was übrigens auch bezeichnend für das Werk Hans Pfitzners ist. Mit Pfitzner verband Abendroth eine enge Freundschaft, die sich nicht zuletzt in einer Biographie des „Palestrina“-Komponisten niederschlug.

Zum Schreiben kam Abendroth als Musikkritiker. Er war u.a. als Redakteur der „Allgemeinen Musikzeitung“, des „Berliner Lokalanzeigers“ und der später in Hamburg erscheinenden „Zeit“ tätig. Seine Monographie „Rudolf Steiner und die heutige Welt“, „Deutsche Musik der Zeitwende“, „Vom Werden und Vergehen der Musik“, „Bruckner, Selbstmord der Musik?“ sowie die Erinnerungen eines kritischen Zeitbetrachters „Ich warne Neugierige“ erregten in der Musikwelt einiges Aufsehen.

Walter Abendroths Lieder sowie die sinfonische, konzertante und kammermusikalische Instrumentalmusik entsprangen einer zwar konventionellen, der Evolution der romantischen Ästhetik aber zutiefst vertrauenden Philosophie, die sich bewusst gegen eine – wie Abendroth einmal äußerte – konstruierte Organisation des Klangmaterials im Sinne avantgardistischer Experimentalmusik stellte. Abendroth suchte seinen Weg nicht in einem Bruch mit der Tradition, sondern in ihrer Fortentwicklung, ohne sich dabei neuen Ausdrucksformen zu verschließen. Dabei sah er eine Gefahr in den Auflösungsbestrebungen der Gegenwart, denn – so Abendroth – ein wesenloses Etwas könne nicht außerhalb seiner selbst eine Form finden.

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